Wichtige Punkte beim koordinations- und Techniktrainig:
  • Vielfalt statt Einfalt: Wer auf vielfältige Art immer wieder dieselben Fähigkeiten trainiert (ohne dasselbe zu tun), lernt effizienter. Variation und Abwechslung der Übungsauswahl sind das A und O.
  • Lernen ist einfacher als Umlernen: Es ist wichtig, von Anfang an die richtigen Bewegungsmuster zu lernen.
  • Vom Einfachen zum Schweren: Wer erste einfache Bewegungsaufgaben beherrscht, kann mit geeigneten Übungsvariationen unter erschwerten Bedingungen neu herausgefordert werden.
  • Koordination vor Kondition: koordinative und technische Bewegungsaufgaben sind im Training meist zeitlich vor konditionell belastenden Einheiten zu platzieren.
  • Man lernt nie aus: Im Kindesalter ist die Lernfähigkeit im koordinativen Bereich am grössten. Die koordinativen Fähigkeiten der Jugendlichen sollte gezielt und dosiert gefördert werden. Im Erwachsenenalter sein (brachliegendes) Koordinationsrepertoire herausfordernd anwenden und variieren.

 

Die koordinativen Fähigkeiten

Die (kinästhetische) Differenzierungsfähigkeit besagt, dass der Sportler in der Lage ist, auf Grund von kinästehetischen Rückmeldungen(über die Rezeptoren in den Muskeln und das Nervensystem) eine hohe Feinabstimmung innerhalb von Teil- oder Gesamtbewegungen zu erreichen. Er ist in der Lage, diese kinästehtischen Rückmeldungen wahrzuneh- men und sie im Hinblick auf die Bewe- gungsqualität zu beurteilen und durch differenzierten Krafteinsatz zu steuern und anzupassen.

Ein Sportler, der eine gut ausgeprägte Orientierungsfähigkeit besitzt, kann die Lage und die Bewegung des eigenen Körpers im Raum bestimmen und diese zielgerichtet verändern. Dies bezieht sich auf Hindernisse, Mitspieler, Gegenspieler, Abstände, Begrenzungen, Sportgeräte usw.

Unter Rhythmisierungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit eine von außen vorgegebene oder im Bewegungsablauf enthaltene zeitlich- dynamische Gliederung erfassen, speichern und motorisch umsetzen zu können. Sportler mit einer guten Rhythmisierungs-fähigkeit sind außerdem in der Lage, einen verinnerlichten Rhythmus in der eigenen Bewegungstätigkeit zu erkennen.

Kopplungsfähigkeit heißt, der Sportler ist in der Lage, Teilkörperbewegungen und Einzelbewegungen räumlich, zeitlich und dynamisch so aufeinander abzustimmen, dass eine zielgerichtete flüssige Gesamtbewegung entsteht.

Ein Sportler mit einer ausgeprägten Reaktionsfähigkeit ist in der Lage, auf verschiedene äußere Signale (optisch, taktil, akustisch) oder voraus-gehende Bewegungshandlungen optimal schnell zweck- und aufgabenentsprechend eine Bewegungshandlung einzuleiten und auszuführen.

Diese Fähigkeit besagt, dass ein Sportler in der Lage ist, ein begonnenes Handlungsprogramm auf Grund von wahrgenommenen oder antizipierter Situationsänderungen während der Handlung zweckmäßig anzupassen oder durch ein völlig neues Handlungsprogramm zu ersetzen.

Bei ausreichend geschulter Gleichgewichtsfähigkeit ist der Sportler jederzeit im Gleichgewicht bzw. kann er trotz umfangreicher Körperverlagerung das Gleichgewicht halten oder es nach Verlust schnellstmöglich wieder herstellen.